MIT lehnt Berichtspflichten für Unternehmen ab

Datum des Artikels 04.12.2013

Corporate Social Responsibility muss freiwillig bleiben:


Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT) lehnt Berichtspflichten für das Engagement von Unternehmen im Sozial- und Umweltbereich  entschieden ab. Einen entsprechenden Beschluss fasste der MIT-Bundesvorstand. Darin fordert die MIT auf, die von der EU geplante Auskunftspflicht für Unternehmen zu verhindern.

„Wohltätiges Handeln von Unternehmen darf nicht erzwungen werden. ‚Corporate Social Responsibility‘ muss freiwillig bleiben. Wenn sich Unternehmen sozial, kulturell oder ökologisch engagieren, ist das vorbildlich. Dies darf nicht durch zusätzliche Berichtspflichten in Frage gestellt werden“, sagen Carsten Linnemann MdB, MIT-Bundesvorsitzender, und Markus Pieper MdEP, Sprecher des Parlamentskreises Mittelstand Europe und Vorsitzender der MIT-Europakommission.

Bislang berichten etwa 2.500 europäische Unternehmen freiwillig über ihr umweltbewusstes und soziales Handeln und verpflichten sich, dies in ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit zu verankern. Nach dem Willen von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier soll dies für alle Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten verpflichtend werden. Grüne und Sozialdemokraten wollen diese Pflicht sogar auf Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern ausdehnen.

„Für den Mittelstand wären die CSR-Berichtspflichten ein erheblicher

Bürokratieaufwand. Außerdem würden Unternehmen durch den Berichtszwang zusätzlich finanziell belastet“, betonen Linnemann und Pieper. „Wir appellieren an Kommissar Barnier, von der geplanten Berichtspflicht für Unternehmen Abstand zu nehmen. Engagement darf nicht erzwungen und europaweit reguliert werden. Den Zwang zur Offenlegung nicht-finanzieller Informationen lehnen wir daher ab.“ 

Zur Richtlinie über die „Offenlegung nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch bestimmte große Gesellschaften und Konzerne“ traf sich der PKM Europe am heutigen Mittwoch in Brüssel mit Vertretern der Wirtschaft, darunter Bundesverband der Deutschen Industrie, Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Zentralverband des Deutschen Handwerks, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, vbw - Die bayerische Wirtschaft, um über die Auswirkungen der Richtlinie zu diskutieren.